Angesichts eskalierender geopolitischer Spannungen werden EU-Sanktionen immer strenger. Die Richtlinie 2024/1226 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 24. April 2024 führt strafrechtliche Haftung für die Umgehung antirussischer Sanktionen ein. Länder wie Zypern, Tschechien und Ungarn haben diese Vorschriften bereits in nationales Recht umgesetzt, was erhebliche Risiken für in Deutschland ansässige Unternehmen birgt.
Als Experten für internationales Recht bietet die Russisch-Türkische Anwaltskanzlei umfassende Unterstützung für die globalen Geschäftsaktivitäten deutscher Unternehmen und gewährleistet die Einhaltung sich wandelnder Vorschriften.
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Verständnis der EU-Sanktionen mit Strafverfolgung: Der Kern der Richtlinie 2024/1226
Die Richtlinie 2024/1226 legt einen Rahmen für die Definition von Straftaten und Strafen im Zusammenhang mit Verstößen gegen EU-Sanktionsregelungen fest. Im Gegensatz zu EU-Verordnungen, die unmittelbar anwendbar sind, erfordert die Richtlinie die Umsetzung in nationale Gesetze der Mitgliedstaaten, was die strafrechtliche Verfolgung von Einzelpersonen und juristischen Personen für die Bereitstellung von Geldern oder wirtschaftlichen Ressourcen an sanktionierte Einheiten ermöglicht.
Wichtige Aspekte
- Anwendungsbereich: Antirussische Sanktionen, einschließlich Verbote von Finanztransaktionen mit russischen Banken, Unternehmen und Personen auf EU-Sanktionslisten.
- Umsetzungsfrist: Ursprünglich für den 20. Mai 2025 angesetzt, forderte die Europäische Kommission am 24. Juli 2024 jedoch 18 Mitgliedstaaten zu sofortigen Maßnahmen auf. Bis Oktober 2024 haben Estland, Lettland, Litauen, Luxemburg, Slowakei, Finnland, Schweden, Zypern, Tschechien und Ungarn die Vorschriften umgesetzt.
- Weite Auslegung von Verstößen: „Bereitstellung von Ressourcen“ umfasst jede Form finanzieller Interaktion – von Geldüberweisungen bis hin zur Erbringung von Beratungsleistungen für russlandverbundene Unternehmen.
Diese Entwicklung der Sanktionen erhöht den Druck auf deutsche Unternehmen mit grenzüberschreitenden Aktivitäten und steigert die Compliance-Risiken erheblich.
Strafrechtliche Haftung in EU-Ländern: Zypern als risikoreiches Zentrum
Zypern, ein wichtiges Zentrum für internationale Geschäfte, war eines der ersten Länder, das die Richtlinie umgesetzt hat. Das „Gesetz zur Kriminalisierung von Verstößen gegen die restriktiven Maßnahmen der Union“ führt strafrechtliche Sanktionen für die Umgehung von EU-Sanktionen ein.
Laut Eurostat besaßen 2023 37.127 russische Staatsangehörige Aufenthaltsgenehmigungen auf Zypern, und zwischen 2007 und 2020 erhielten 6.779 Investoren, überwiegend aus Russland, die Staatsbürgerschaft durch Investitionen (Migration Policy Institute).
Die Zuständigkeit Zyperns umfasst
- Zypriotische Staatsbürger und Einwohner (einschließlich Inhaber von Aufenthaltsgenehmigungen).
- Straftaten, die auf Zypern unter Nutzung lokaler Unternehmen oder Banken begangen werden.
- Verstöße außerhalb Zyperns durch Personen mit „ständigem Wohnsitz“ auf Zypern oder die im Namen zypriotischer juristischer Personen handeln.
Strafen auf Zypern
- Einzelpersonen: Bis zu 5 Jahre Haft und Geldstrafen bis zu 100.000 €.
- Juristische Personen: Geldstrafen von 1–5 % des Jahresumsatzes oder bis zu 40 Millionen €, Lizenzentzug, Ausschluss von öffentlichen Aufträgen und mögliche Unternehmensauflösung.
Ähnliche Maßnahmen gelten in anderen Ländern – bis zu 6 Jahre Haft in Schweden und bis zu 12 Jahre in Lettland für schwere Verstöße. Konten bei sanktionierten Banken, Beschäftigung bei Unternehmen auf EU-Sanktionslisten oder die Erbringung von Dienstleistungen für russische Unternehmen können als Verstöße gewertet werden.
Auswirkungen auf deutsche Unternehmen: Von finanziellen Verlusten zu strafrechtlichen Risiken
Deutsche Unternehmen, insbesondere solche mit Verbindungen zu Russland oder über Jurisdiktionen wie Zypern operierend, stehen vor erheblichen Herausforderungen durch die Kriminalisierung von Sanktionsverstößen.
Deutschland, als größte Volkswirtschaft der EU und wichtiger Handelspartner Russlands (2023: Handelsvolumen mit Russland ca. 20 Mrd. €, Destatis), ist besonders anfällig für die Auswirkungen der Richtlinie.
Beispiele für Risiken
- Finanzielle Transaktionen: Konten bei sanktionierten russischen Banken (z. B. Sberbank, VTB) können strafrechtliche Ermittlungen auslösen.
- Unternehmensaktivitäten: Beschäftigung oder Beratung für Unternehmen auf EU-Sanktionslisten oder die Erbringung von Dienstleistungen für russische Unternehmen.
- Grenzüberschreitende Transaktionen: Export/Import über zypriotische Einheiten, die Lieferungen nach Russland verschleiern.
Folgen für deutsche Unternehmen
- Erhöhte Compliance-Kosten zur Sicherstellung der Einhaltung von Sanktionen.
- Verweigerung von Bankdienstleistungen und Partnerschaften in der EU.
- Reputationsschäden und Einfrieren von Vermögenswerten.
- Strafrechtliche Verfolgung von Führungskräften und Anteilseignern.
Die Russisch-Türkische Anwaltskanzlei verzeichnet 2024 einen Anstieg der sanktionsbezogenen Anfragen um 40 %. Ohne rechtzeitige rechtliche Unterstützung sind deutsche Unternehmen erheblichen Risiken ausgesetzt.
Risiken mindern: Compliance-Strategien der Russisch-Türkischen Anwaltskanzlei
Als Spezialisten für internationales Recht bietet die Russisch-Türkische Anwaltskanzlei umfassende Unterstützung für die globalen Aktivitäten deutscher Unternehmen, einschließlich Audits, Umstrukturierungen und Vertretung in Schiedsverfahren, um Sanktionsrisiken zu bewältigen.
Compliance-Empfehlungen
- Vermögensprüfung: Überprüfung von Unternehmen und Konten auf Übereinstimmung mit EU-Sanktionslisten mithilfe von Tools wie OFAC und EU Sanctions Map.
- Unternehmensumstrukturierung: Verlagerung von Vermögenswerten in Jurisdiktionen ohne Strafverfolgungsrisiken, wie die VAE oder die Türkei.
- Vertragliche Absicherung: Einbeziehung von Force-Majeure-Klauseln für Sanktionen in Verträge und Durchführung gründlicher Due-Diligence-Prüfungen von Partnern.
- Strafrechtliche Verteidigung: Vertretung vor EU-Gerichten, Berufungen und Vergleichsverhandlungen bei Ermittlungen.
- Unternehmensansässigkeit: Überprüfung des Wohnsitz- oder Staatsbürgerschaftsstatus in risikoreichen Jurisdiktionen wie Zypern; Alternativen wie Portugal oder Griechenland in Betracht ziehen.
Unsere Erfolgsbilanz: In den Jahren 2023–2024 haben wir über 50 Kunden vor EU-Geldbußen in Höhe von über 10 Millionen € geschützt. Beginnen Sie mit einer Beratung unter rt-union.com/de, um Ihr Unternehmen abzusichern.
Fazit: Sanktionen als Herausforderung, kein Hindernis
Das EU-Sanktionsregime mit strafrechtlicher Haftung markiert eine neue Ära in der internationalen Compliance, in der rechtliche Wachsamkeit entscheidend für das Überleben von Unternehmen ist. Die Richtlinie 2024/1226 und nationale Gesetze, insbesondere in Zypern, erhöhen die Risiken für deutsche Unternehmen, aber strategische Maßnahmen können diese mindern.
Die Russisch-Türkische Anwaltskanzlei bietet umfassende Unterstützung für globale Geschäftsaktivitäten und schafft widerstandsfähige Strukturen in einem komplexen regulatorischen Umfeld.